„Zwei Jahre Klimanotstand . DIE ZEIT LÄUFT!“ Unter diesem Motto rufen Aktivistinnen aus der FridaysforFuture Bewegung und aus vielen anderen Organisationen zu einer Menschenkette rund ums Rathaus am Freitag, den 20.08.2021 auf.
Sie machen darauf aufmerksam, dass ihrer Ansicht nach viel zu wenig für den Klimaschutz getan wird. Die Kritik trifft vor allem die Verwaltung, aber auch die politischen Parteien. In einem offenen Brief an den Oberbürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden wird anerkannt, dass Bielefeld sich bereits auf den Weg gemacht habe. So sei das Handlungsprogramm Klimaschutz auf den Weg gebracht worden. Gleichzeitig würde aber deutlich, dass der überwiegende Teil der Aktivitäten auf Konzepten, Ankündigungen, Gutachten und Plänen beruhe. Hinzu komme, dass diese Konzepte und Pläne oft keine konkreten Ziele und vor allem keine passgenauen Maßnahmen und verbindlichen Zeiträume formulierten. Es bleiben die Fragen unbeanwortet: wann eigentlich was wirklich umgesetzt ist und was nach der Umsetzung erreicht ist. Last but not least käme selbst die Verabschiedung von Konzepten und Plänen viel später zustande als angekündigt. So z.B. die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes, das bereits Ende Dezember 2019 beschlossen sein sollte und umsetzungswirksam erst jetzt in der Juni-Ratssitzung 2021 auf der Tagesordnung stand. Ähnlich ergeht es dem Nahverkehrsplan, der spätestens im ersten Quartal 2020 beschlossen sein sollte und der auch heute noch nicht einmal vorliege. „Es verfestige sich der Eindruck„, so David Nalimov, Sprecher der Bielefelder FFF-Bewegung, „dass zwar gute Absichten zu erkennen sind, aber nicht dem Ernst der Situation gemäß der Klimaschutz professionell und vorrangig betrieben werde“. Auch wenn die Sondersituation Corona berücksichtigt werde: gerade diese zeige, dass Politik und Verwaltung immer mehr von Krise zu Krise laufe und das Heft des Handelns nicht mehr in der Hand habe. Hitzewellen, sterbende Wälder im Teutoburger Wald und die anhaltende Wasserknappheit sowie die drohenden Gefahren von Hochwasser ständen bereits auch in Bielefeld vor der Tür.
„Wir fordern daher von Politik und Verwaltung, dass sie endlich den versprochenen Zwischenbericht zum Handlungsprogramm Klimaschutz und zum Klimanotstand auf den Tisch legt und öffentlich breit diskutieren lässt“, so Angelika Claussen, Sprecherin des Bielefelder Klimabündnisses. „Wir fordern aber auch, dass die bestehenden Programme und Maßnahmen überprüft und neu formuliert werden – und das unter Einbezug der Bielefelder Bevölkerung“ – und zwar so schnell wie nur irgend möglich. Die Zeit läuft! „(David Nalimov)
Zugleich stehe die Bielefelder Klimabewegung für Gespräche mit Politik und Verwaltung bereit um gemeinsam am zukünftigen Weg zu arbeiten.
Die Aktion beginnt um 14:30 Uhr.