Kommt alle nach Lützerath!

Tag X ist da – die Räumung hat begonnen

In Lützerath werden bereits die ersten Strukturen geräumt. Die Aktivist*innen vor Ort haben deshalb Tag X ausgerufen. Möglichst viele Menschen sollen nach Lützerath kommen, um sich der Zerstörung in den Weg zu stellen!

Polizei und RWE bereiten sich auf die Abriegelung des Dorfes vor. Die Mahnwache in Lützerath ist nur noch bis zum 9.1. erreichbar. Auch wenn Lützi nicht mehr erreichbar sein sollte, lohnt es sich zu kommen. In Keyenberg wird derzeit „Unser Aller Camp“ aufgebaut.

Viele Menschen folgen dem Aufruf, sich der Räumung zu widersetzen.
Am 8.1.23 berichtet eine Campbewohnerin: „Es kommen richtig viele Menschen stündlich an, Lützi ist zu einem Mobilisierungstraum geworden!“
Aber es müssen noch mehr Menschen werden! Werden die Aktivist*innen vor Ort gefragt, was sie benötigen, dann haben sie zwar eine Spenden-Wunschliste parat aber vor allem wünschen sie sich „Menschen, Menschen, Menschen!“

„Wer nicht an Blockaden teilnehmen möchte, der oder die kann andere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel in der Küche für Alle. Jede*r wird gebraucht.“

Weitere Infos unter https://www.alle-doerfer-bleiben.de/

Großdemo am 14.01.2023 in Lützerath

Am 14.01. findet in Lützerath/Keyenberg eine große Demo statt, zu der verschiedene Organisationen einladen. (Alle Dörfer Bleiben, BUND, Campact, Fridays for Future Deutschland, BUND,  Greenpeace Deutschland, Klima-Allianz Deutschland, Lützerath Lebt!, NAJI NRW)

Anreise zur Demo:

Es fahren zwei Busse vom BUND Bielefeld und den Parents for Future zur Demo ins Braunkohlegebiet. Ein weiterer Bus kommt aus Detmold und sammelt auch in Bielefeld Mitfahrer*innen ein.
Alle drei Busse sind bereits ausgebucht.
Aber auch mit dem Zug lässt es sich ab Bielefeld gut anreisen. Von den Bahnhöfen Erkelenz und Hochneukirch wird es Shuttlebusse zur Demo und zurück geben.

Darüber hinaus gibt es eine Mitfahrbörse: https://t.me/MitfahrboerseLuetzerath

Dorfspaziergang am 8.1.2023

Bereits am Sonntag sind tausende Menschen nach Lützerath gereist, um ein Zeichen gegen die Zerstörung zu setzen.

Auch einige Parents for Future waren dabei. Beim obligatorischen Dorfspaziergang, beim Aufbau von Barrikaden, beim Konzert der Band Annen May Kantereit.
„Es ist gut, hier zu sein, ein Zeichen zu setzen und die Aktivist*innen vor Ort so gut es geht zu unterstützen“ berichtet ein Mitfahrender.

Warum ist es wichtig, Lützerath zu retten?

  • Der Kohleausstiegsdeal spart bei weitem nicht so viel CO2 ein, wie uns Glauben gemacht werden soll. Fast die gesamte Kohlemenge, die RWE bis 2038 fördern und verbrennen wollte, wird jetzt in der Hälfte der Zeit verstromt.
    Mit diesem Deal macht RWE noch mehr Gewinne, da der CO2-Preis künftig steigen wird. Je schneller die Kohle verfeuert wird, desto besser also für RWE.
  • Beim Verbrennen der unter Lützerath liegende Kohle würden 280 Mio t CO2 emittiert. Damit wird es laut Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung praktisch unmöglich, die Pariser Klimaziele und damit auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch einzuhalten.
    Bei Lützerath liegt also die 1,5 Grad-Grenze! Reißen wir die, wird das unabsehbare Folgen für uns alle und vor allem für zukünftige Generationen haben.
  • Sowohl die Forschungsgruppe Aurora Energy Research als auch das Deutsche Institut für Wirtschaft kommen in Studien aus dem Jahr 2022  zu dem Ergebnis, dass aus energiewirtschaftlicher Sicht auf die Kohle unter Lützerath verzichtet werden kann. Demnach beträgt der Bedarf an Braunkohle bis 2030 maximal 234 Mio t Kohle. Auch beim Erhalt des Ortes Lützerath wären noch 260 Mio t Kohle förderbar.
  • Die Räumung von Lützerath soll also nicht aus Versorgungssicherheitsgründen durchgeführt werden, sondern weil sie für RWE die kostengünstigere Variante darstellt. Den Preis zahlt die Gesellschaft.

Aufruf einer Lützi-Campbewohnerin aus Bielefeld:

Liebe alle,

seit mehreren Tagen werden Bäume, Erde, Tiere rund um Lützerath zerstört. Die Schaufelradbagger sind so nah, dass sie der Polizei, den Secus und ihren schweren Maschinen wortwörtlich den Boden unter den Füßen wegbaggern. Geschützt von der Polizei hat RWE Straßen rund um Lützi gebaut und Felder planiert: Dort soll ab Dienstag ein doppelter Zaun gebaut werden, damit kein Mensch mehr nach Lützi kommen und Zeug_In der Vernichtung von Leben und Schöpfung werden kann.

Aber noch können wir es schaffen und verhindern, dass Lützerath komplett zerstört wird. Bis und mit Montag können wir alle legal anreisen. Es gibt eine Greenpeace Mahnwache vor Ort und die Mahnwache Lützerath, die schon seit dem 22. Juli 2020 der Kante widersteht. Am Sonntag gibt es einen Dorfspaziergang, Treffpunkt ist um 11.30 Uhr bei der Mahnwache Lützerath. Aber wir können anreisen, wann wir möchten, Menschen sind jederzeit willkommen, es braucht alle, auch wenn wir nur für ein paar Stunden da sein können.

Ihr habt jetzt die Gelegenheit, einen historischen Moment mitzugestalten. Wenn wir wirklich viele sind, die anreisen und immer wieder kommen, während den nächsten Tagen und Wochen, wenn wirklich viele Menschen in Lützi bleiben, dann bleibt auch Lützi. Und wir setzen ein Zeichen für Klimagerechtigkeit nicht nur in NRW sondern deutschland- und weltweit. Mit uns allen kann Lützi zu einem Kipppunkt in die positive Richtung werden.

Packen wir die Gelegenheit beim Schopf: Auf nach Lützerath! Menschen haben jahrelang für uns gekämpft, mobilisiert, ihr Leben grundlegend verändert, um vor Ort Widerstand zu leisten und neue Wege zu gehen. Die Medien gucken auf Lützerath, Internet explodiert mit Lützi Nachrichten, alles ist bereit. Jetzt sind wir dran. Die Zeit ist reif. Gehen wir hin und sagen gleichzeitig Nein zur Vernichtung und Ja zu einem guten Leben für alle.

Lützi bleibt!

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