8. Januar 2023
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Kommt alle nach Lützerath!

Kommt alle nach Lützerath!

Tag X ist da – die Räumung hat begonnen

In Lützerath werden bereits die ersten Strukturen geräumt. Die Aktivist*innen vor Ort haben deshalb Tag X ausgerufen. Möglichst viele Menschen sollen nach Lützerath kommen, um sich der Zerstörung in den Weg zu stellen!

Polizei und RWE bereiten sich auf die Abriegelung des Dorfes vor. Die Mahnwache in Lützerath ist nur noch bis zum 9.1. erreichbar. Auch wenn Lützi nicht mehr erreichbar sein sollte, lohnt es sich zu kommen. In Keyenberg wird derzeit „Unser Aller Camp“ aufgebaut.

Viele Menschen folgen dem Aufruf, sich der Räumung zu widersetzen.
Am 8.1.23 berichtet eine Campbewohnerin: „Es kommen richtig viele Menschen stündlich an, Lützi ist zu einem Mobilisierungstraum geworden!“
Aber es müssen noch mehr Menschen werden! Werden die Aktivist*innen vor Ort gefragt, was sie benötigen, dann haben sie zwar eine Spenden-Wunschliste parat aber vor allem wünschen sie sich „Menschen, Menschen, Menschen!“

„Wer nicht an Blockaden teilnehmen möchte, der oder die kann andere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel in der Küche für Alle. Jede*r wird gebraucht.“

Weitere Infos unter https://www.alle-doerfer-bleiben.de/

Großdemo am 14.01.2023 in Lützerath

Am 14.01. findet in Lützerath/Keyenberg eine große Demo statt, zu der verschiedene Organisationen einladen. (Alle Dörfer Bleiben, BUND, Campact, Fridays for Future Deutschland, BUND,  Greenpeace Deutschland, Klima-Allianz Deutschland, Lützerath Lebt!, NAJI NRW)

Anreise zur Demo:

Es fahren zwei Busse vom BUND Bielefeld und den Parents for Future zur Demo ins Braunkohlegebiet. Ein weiterer Bus kommt aus Detmold und sammelt auch in Bielefeld Mitfahrer*innen ein.
Alle drei Busse sind bereits ausgebucht.
Aber auch mit dem Zug lässt es sich ab Bielefeld gut anreisen. Von den Bahnhöfen Erkelenz und Hochneukirch wird es Shuttlebusse zur Demo und zurück geben.

Darüber hinaus gibt es eine Mitfahrbörse: https://t.me/MitfahrboerseLuetzerath

Dorfspaziergang am 8.1.2023

Bereits am Sonntag sind tausende Menschen nach Lützerath gereist, um ein Zeichen gegen die Zerstörung zu setzen.

Auch einige Parents for Future waren dabei. Beim obligatorischen Dorfspaziergang, beim Aufbau von Barrikaden, beim Konzert der Band Annen May Kantereit.
„Es ist gut, hier zu sein, ein Zeichen zu setzen und die Aktivist*innen vor Ort so gut es geht zu unterstützen“ berichtet ein Mitfahrender.

Warum ist es wichtig, Lützerath zu retten?

  • Der Kohleausstiegsdeal spart bei weitem nicht so viel CO2 ein, wie uns Glauben gemacht werden soll. Fast die gesamte Kohlemenge, die RWE bis 2038 fördern und verbrennen wollte, wird jetzt in der Hälfte der Zeit verstromt.
    Mit diesem Deal macht RWE noch mehr Gewinne, da der CO2-Preis künftig steigen wird. Je schneller die Kohle verfeuert wird, desto besser also für RWE.
  • Beim Verbrennen der unter Lützerath liegende Kohle würden 280 Mio t CO2 emittiert. Damit wird es laut Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung praktisch unmöglich, die Pariser Klimaziele und damit auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch einzuhalten.
    Bei Lützerath liegt also die 1,5 Grad-Grenze! Reißen wir die, wird das unabsehbare Folgen für uns alle und vor allem für zukünftige Generationen haben.
  • Sowohl die Forschungsgruppe Aurora Energy Research als auch das Deutsche Institut für Wirtschaft kommen in Studien aus dem Jahr 2022  zu dem Ergebnis, dass aus energiewirtschaftlicher Sicht auf die Kohle unter Lützerath verzichtet werden kann. Demnach beträgt der Bedarf an Braunkohle bis 2030 maximal 234 Mio t Kohle. Auch beim Erhalt des Ortes Lützerath wären noch 260 Mio t Kohle förderbar.
  • Die Räumung von Lützerath soll also nicht aus Versorgungssicherheitsgründen durchgeführt werden, sondern weil sie für RWE die kostengünstigere Variante darstellt. Den Preis zahlt die Gesellschaft.

Aufruf einer Lützi-Campbewohnerin aus Bielefeld:

Liebe alle,

seit mehreren Tagen werden Bäume, Erde, Tiere rund um Lützerath zerstört. Die Schaufelradbagger sind so nah, dass sie der Polizei, den Secus und ihren schweren Maschinen wortwörtlich den Boden unter den Füßen wegbaggern. Geschützt von der Polizei hat RWE Straßen rund um Lützi gebaut und Felder planiert: Dort soll ab Dienstag ein doppelter Zaun gebaut werden, damit kein Mensch mehr nach Lützi kommen und Zeug_In der Vernichtung von Leben und Schöpfung werden kann.

Aber noch können wir es schaffen und verhindern, dass Lützerath komplett zerstört wird. Bis und mit Montag können wir alle legal anreisen. Es gibt eine Greenpeace Mahnwache vor Ort und die Mahnwache Lützerath, die schon seit dem 22. Juli 2020 der Kante widersteht. Am Sonntag gibt es einen Dorfspaziergang, Treffpunkt ist um 11.30 Uhr bei der Mahnwache Lützerath. Aber wir können anreisen, wann wir möchten, Menschen sind jederzeit willkommen, es braucht alle, auch wenn wir nur für ein paar Stunden da sein können.

Ihr habt jetzt die Gelegenheit, einen historischen Moment mitzugestalten. Wenn wir wirklich viele sind, die anreisen und immer wieder kommen, während den nächsten Tagen und Wochen, wenn wirklich viele Menschen in Lützi bleiben, dann bleibt auch Lützi. Und wir setzen ein Zeichen für Klimagerechtigkeit nicht nur in NRW sondern deutschland- und weltweit. Mit uns allen kann Lützi zu einem Kipppunkt in die positive Richtung werden.

Packen wir die Gelegenheit beim Schopf: Auf nach Lützerath! Menschen haben jahrelang für uns gekämpft, mobilisiert, ihr Leben grundlegend verändert, um vor Ort Widerstand zu leisten und neue Wege zu gehen. Die Medien gucken auf Lützerath, Internet explodiert mit Lützi Nachrichten, alles ist bereit. Jetzt sind wir dran. Die Zeit ist reif. Gehen wir hin und sagen gleichzeitig Nein zur Vernichtung und Ja zu einem guten Leben für alle.

Lützi bleibt!

3. Januar 2023
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Hände weg von Lützerath!

Hände weg von Lützerath!

Pressemeldung der Parents for Future Germany vom 02.01.2023

Parents for Future Germany fordert die Landesregierung NRW und RWE auf, alle Maßnahmen zur Räumung auszusetzen!

Dass Kinder in Deutschland keine Lobby haben und ihre Gesundheit sowie Freiheit weit weniger geschützt werden als die Interessen großer, zukunftsraubender Unternehmen, ist spätestens in der Corona-Pandemie deutlich geworden. Diese Missachtung der Bedürfnisse der jungen und kommenden Generationen setzt sich in der zerstörerischen Nicht-Klimapolitik in NRW und bundesweit fort.

So, wie auf Bundesebene die schützenden „Freiheitsrechte“ der jungen Generation verletzt werden (BVerfG, 24.04.2021) und die Politik bis heute keine ausreichenden Maßnahmen eingeleitet hat, diesen Missstand zu beheben, so lässt es die NRW-Landesregierung zu, dass RWE bis 2030 Zugriff auf weitere 280 Mio. Tonnen Braunkohle erhält, die unter Lützerath liegen.

Die Verbrennung dieser Kohlemenge macht die Einhaltung des Pariser Übereinkommens zum Schutz des Klimas von 2015 für Deutschland unmöglich. Auch der vorgezogene Kohleausstieg auf 2030 ändert daran nichts.

Und während seit heute, 02.01.2023, die Polizei in Lützerath beginnt, für RWE den Weg zur Kohle freizuräumen, steht der gesamte Prozess juristisch auf wackeligen Füßen. Die auf Zahlen von RWE fußenden Gutachten der NRW-Landesregierung, die die Verstromung der Kohle für die Versorgungssicherheit bestätigen, wurden unter enormem Zeitdruck erstellt und können getrost als Gefälligkeitsgutachten bezeichnet werden. Zudem haben Verfassungsrechtler*innen kürzlich bezweifelt, dass der Paragraph 48 des Kohleausstiegssgesetzes verfassungskonform ist – der Paragraph, in dem Garzweiler als „energiepolitisch und ernergiewirtschaftlich notwendig“ festgestellt wurde und auf den sich nun die Allgemeinverfügung des Kreises Heinsberg zur Räumung Lützeraths stützt.

Der Einfluss des Energieriesen RWE scheint nahezu unbegrenzt – da werden konzern-freundliche Paragraphen in Bundesgesetze geschrieben und grüne Minister*innen geben massenhaften Kohleabbau frei. Als Parents for Future Germany verurteilen wir die juristischen Winkelzüge, die gewaltsame Räumung Lützeraths und – zu allererst – die gewissenlose Zerstörung der Freiheit und Gesundheit unserer Kinder und Enkel*innen.

Als Eltern haben wir die Pflicht, für unsere Kinder zu sorgen. Wir kommen unserer Verantwortung nach und fordern im Namen unserer Kinder den sofortigen Stopp der Räumung Lützeraths. Im Tagebau Garzweiler II ist auch ohne die Zerstörung des Dorfes genug förderbare Kohle vorhanden, um die aktuelle Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig muss deutschlandweit der Ausbau Erneuerbarer Energien massiv vorangetrieben werden.

Wir appellieren an Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, NRW) und Markus Krebber (Vorstandsvorsitzender RWE), zum Schutz der Kinder in aller Welt, Lützerath zu erhalten und die Kohle unter dem Dorf im Boden zu lassen. 

Übernehmen Sie Verantwortung im Sinne der Menschen!

Weitere Informationen unter Parentsforfuture.de

1. Januar 2023
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Veranstaltung: Rote Klimakarte für Verkehrsminister Wissing

Veranstaltung: Rote Klimakarte für Verkehrsminister Wissing

Autobahnneubau stoppen!

Die FDP fordert im Zuge der Planungsbeschleunigung den Bau neuer Autobahnen.
Wenn dies so kommt, werden Naturschutzbelange für den Neubau von Straßen kaum noch beachtet. Auch mit Klimaschutz hat das nichts zu tun!
Der Neubau von Straßen gehört nicht planungsbeschleunigt. Deshalb zeigen wir bei einem bundesweiten Aktionstag Wissing die rote Klimakarte und fordern SPD und Grüne auf, sich dem Vorschlag der FDP zu widersetzen!

Kommt deshalb am Freitag, dem 3.2.23 von 15:30 – 17:30 Uhr vor das Wahlkreisbüro der SPD, Arndtstraße 8-9, und unterstützt unsere Forderungen!

Bei der Gelegenheit möchten wir die SPD auch nochmal daran erinnern, dass Bielefeld – auch mit den Stimmen der SPD – den Klimanotstand ausgerufen hat und wir keine neuen Straßen brauchen, die mehr Verkehr nach Bielefeld bringen und unsere Johannisbachaue zerstören: Stoppt den Neubau der L712n!

22. Dezember 2022
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Eilige Mitmachaktion

Eilige Mitmachaktion

Post an Minister Habeck – Löschung der freien CO2-Zertifikate

Durch den vorgezogenen Kohleausstieg wird CO2 eingespart, wenn auch leider bei weitem nicht so viel, wie uns vorgerechnet wird. Damit diese eingesparte CO2-Menge nicht an anderer Stelle wieder ausgestoßen wird, ist es notwendig, die freiwerdenden CO2-Zertifikate zu löschen.

Um diese Löschung herbeizuführen, muss das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bis Ende des Jahres einen entsprechenden Antrag in Brüssel stellen.

Bisher macht Minister Habeck leider keine Anstalten, diesen Antrag rechtzeitig zu stellen. Werden die Zertifikate nicht gelöscht, dann wird dieselbe Menge CO2 anderweitig ausgestoßen und die Einsparung ist nichtig.

Deshalb ist es wichtig, dass wir Minister Habeck Druck machen und ihm zahlreich schreiben. Hierfür könnt Ihr auch diesen Musterbrief verwenden. Einfach eigene Anschrift und das aktuelle Datum eintragen, unterschreiben und absenden.

Ihr könnt natürlich auch eigene Formulierungen verschicken, und zwar an:

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Minister Robert Habeck
Scharnhorststr. 34-37
10115 Berlin

Herrn Minister
Robert Habeck
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Oder per E-Mail an:
robert.habeck@bundestag.de

Unser Musterbrief-Text im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Minister Habeck,

heute wende ich mich mit der eindringlichen Bitte an Sie, bis Jahresende einen Antrag in Brüssel auf Löschung der CO2-Zertifikate zu stellen, die durch den früheren Kohleausstieg frei werden.
Noch ist Zeit dazu! Dies nicht zu tun, wäre für mich völlig unverständlich. Denn nur wenn die Zertifikate gelöscht werden, kann der Kohleausstieg auch einen Nutzen für das Klima haben.

Ich bin enttäuscht darüber, dass das Vorziehen des Kohleausstiegs uns als Erfolg verkauft wurde. Denn die Tatsache, dass zunächst mehr Kohle verfeuert werden darf, lässt die Bilanz um einiges schlechter aussehen, als Sie uns glauben machen wollen.

Auch kann ich nicht verstehen, dass das Dorf Lützerath der Zerstörung Preis gegeben werden soll, obwohl die Grünen sowohl im Bund als auch im Land NRW mitregieren.

Wenn nun die CO2-Einsparung durch den vorgezogenen Kohleausstieg dadurch zunichte gemacht wird, dass die Zertifikate nicht gelöscht werden, weil es versäumt wurde, einen entsprechenden Antrag zu stellen, hat Ihr Ministerium das Recht den Begriff „Klimaschutz“ im Namen zu tragen vollends verspielt. Deshalb bitte ich Sie: beantragen Sie die Löschung der freigewordenen CO2-Zertifikate!

Freundliche Grüße

22. Dezember 2022
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Spendengutscheine für die Bielefelder Klimabahn – Last-Minute-Geschenkidee

Spendengutscheine für die Bielefelder Klimabahn – Last-Minute-Geschenkidee

Unter dem Motto „die Klimakrise nimmt Fahrt auf“ soll durch Bielefeld ab 01.04.2023 eine Klimabahn fahren. Die Klimabahn dient dabei nicht
nur als reguläres Transportmittel, sondern soll die Klimakrise im öffentlichen Straßenbild sichtbar machen.

Dazu wird die Bahn außen mit regionalen „Warming Stripes“ beklebt, während Installationen im Inneren und regelmäßige Veranstaltungen

über den Klimawandel informieren und zum Handeln anregen sollen.
Das Projekt von Scientists for Future Bielefeld wird bereits durch moBiel, die Stadt Bielefeld und die Stiftung für Umwelt und Entwicklung (SUE) NRW unterstützt. Zur Umsetzung der Bahn sind werden aber dringend weitere Spenden benötigt.
Deshalb unterstützen wir Parents for Future Bielefeld die Aktion mit einer Geschenkgutschein-Spenden-Aktion.
Und so funktioniert das Klimaschutz-Geschenk:
Einfach unsere schönen Geschenkgutscheine herunterladen (durch Klick auf eines der Gutschein-Fotos am Anfang dieses Artikels oder hier), den gewünschten Gutschein ausdrucken, den Spendenbetrag eintragen und Klimaschutz verschenken.
Der eingetragene Betrag kann dann gespendet werden über das Spendentool der Scientists for Future: https://de.scientists4future.org/klimastadtbahnfurbielefeld/

Oder direkt an:
Förderverein Scientists for Future e.V.

IBAN: DE89 4306 0967 1034 0391 01
GLS Bank Bochum

Als Verwendungszweck bitte „Klimabahn Bielefeld“ angeben,
sowie eine Kontaktadresse, falls eine Spendenbescheinigung benötigt wird.

28. November 2022
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Wie stehen die Parents for Future Bielefeld zu den Aktionen der Letzten Generation?

Wie stehen die Parents for Future Bielefeld zu den Aktionen der Letzten Generation?

 

Blockierte Straßen und Rollfelder, Kartoffelbrei auf wertvollen Gemälden, auf Bühnen festgeklebte Aktivist*innen. Die Aktionen der Letzten Generation sind sehr unbequem.

Das ruft Wut und Hass hervor. Von „Grüner RAF“ und „Öko-Terroristen“ ist die Rede. Selbst von Grünen Politiker*innen und sogar von vereinzelten Klimagruppen ist Kritik an den Aktionen der Letzten Generation zu hören. Es gibt Stimmen die befürchten, dass die Aktionen der Letzten Generation der Klimagerechtigkeitsbewegung Schaden anrichten würden, weil sie für ein negatives Bild sorgten .

Auch bei den Parents for Future Bielefeld sind die Aktionen der Letzten Generation ein Thema. Was die Aktionsformen selbst betrifft, so haben wir in unserer Gruppe keine einstimmige Position. Gemälde zu beschmieren hat auf den ersten Blick nicht viel mit Klimaschutz zu tun. Und es besteht die Gefahr, dass dabei tatsächlich Kulturgüter zu Schaden kommen. Einigen von uns geht das zu weit.

Aber wir sehen auch, dass wir durch unsere Aktionen bisher nicht die Transformation herbeiführen konnten, die wir dringend brauchen: Seit Jahren gehen wir auf die Straße, schreiben Pressemitteilungen und Petitionen, organisieren Infoveranstaltungen und kreative Aktionen.

Der letzte Bericht des Weltklimarates ist alarmierend! Wie der UN-Generalsekretär Antonio Guterres es in seiner Eröffnungsrede im Rahmen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen formuliert, fahren wir mit Vollgas in die Klimakatastrophe.

Die Fakten liegen auf dem Tisch. Im globalen Süden ist die Klimakrise längst schon mit Wucht angekommen. Seit den letzten heißen und trockenen Sommern, seit der Flutkatastrophe im Ahrtal sind die Auswirkungen auch hier bei uns vor der Haustür spürbar. Nichts weniger als der Bestand unserer Zivilisation steht auf dem Spiel.

Und wie reagieren wir? Weltweit stoßen wir so viel CO2 und andere Klimagase aus wie nie zuvor. Wir konsumieren wie verrückt, fahren immer größere Autos, fliegen mehrfach im Jahr in den Urlaub oder gehen auf Kreuzfahrt. Und die Politik der Bundesregierung ist weit weg vom Auftrag des Bundesverfassungsgerichts, die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu schützen. Selbst leicht umsetzbare Klimaschutzmaßnahmen werden nicht realisiert. Unser Kurs führt uns derzeit in eine 3-4 Grad heißere Zukunft . Das ist wirklich radikal! Das Wegsehen ist radikal. Radikal sind die, die weiter an fossiler Energie festhalten. „Business as usual“ ist radikal!

Die Aktivist*innen der letzten Generation sind keine „Terrorist*innen“! Es ist absurd, Menschen für ihr gewaltfreies Eintreten für unsere Zukunft in Präventivhaft zu nehmen! Solches zu fordern misst mit zweierlei Maß: Für das Brechen weitreichender Verträge und Gesetze, z.B. Paris, das Klimagesetz, das Verfassungsgerichtsurteil und viele mehr, wird niemand zur Verantwortung gezogen.

Auch wenn wir bei den Parents4Future in Bielefeld über die Aktionsformen geteilter Meinung sind:

Wir sind uns einig, dass es ein „Weiter so“ nicht mehr geben darf. Wir verstehen die Verzweiflung der Letzten Generation und können nachvollziehen, dass sie provokante Aktionen wählen, um aufzurütteln.

Die durch die Aktionen herbeigeführten Unannehmlichkeiten empfinden wir als vernachlässigbar gegenüber der Fahrlässigkeit, mit der verantwortliche Politiker*innen unsere Zukunft und die unserer Kinder, Enkel, Nichten und Neffen aufs Spiel setzen.

Mit ihren Aktionen stellen die Aktivist*innen unseren zerstörerischen Alltag in Frage. Wir müssen aus der Komfortzone raus, damit wir morgen noch Komfortzonen finden können.

7. November 2022
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Demo in Lützerath am 12.11.2022

Demo in Lützerath am 12.11.2022

Zur Demo rufen auf:

Alle Dörfer Bleiben, BUND, Campact, Fridays for Future Deutschland, Greenpeace Deutschland, Klima-Allianz Deutschland, Lützerath Lebt!, NAJU NRW

Wann?

Samstag den 12. November 2022 um 12 Uhr

Wo?

In Lützerath am Wendehammer (Koordinaten: 51.062006, 6.428125)

Warum?

Während die Vereinten Nationen in Ägypten zur Weltklimakonferenz einladen, ignorieren die NRW-Landesregierung und der Bund die kritische 1,5 Grad-Grenze. Sie haben dem Kohlekonzern RWE den Freifahrtschein dafür erteilt, allein im Tagebau Garzweiler noch weitere 280 Millionen Tonnen des Klimakillers Braunkohle zu fördern.

Um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten, dürften aber laut DIW-Studie nur noch 70 Mio Tonnen Braunkohle gefördert werden.

Mit einer kraftvollen Demonstration treten wir am Samstag, den 12. November zum Höhepunkt der Weltklimakonferenz dieser Politik entgegen.

Shuttles von & nach Erkelenz

Hin von Erkelenz Bhf: 10 bis 12:30 Uhr

Zurück von Lützerath: 15 bis 17:30 Uhr

Hier geht’s zum Demo-Aufruf.

 

28. Oktober 2022
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Offener Brief des Bündnisses Verkehrswende OWL an Oberbürgermeister und NRW-Verkehrsminister

Offener Brief des Bündnisses Verkehrswende OWL an Oberbürgermeister und NRW-Verkehrsminister

Bauverzögerung der L 712n für Klimaverträglichkeitsprüfung nutzen

Am 26.10.22 übergab das Bündnis „Verkehrswende OWL“, dem auch die Parents for Future Bielefeld angehören, einen zweiten offenen Brief an den Oberbürgermeister Pit Clausen sowie an den NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer.
Kopien des Schreibens gingen an den Dezernenten Martin Adamski sowie den Leiter des Amts für Verkehr Olaf Lewald.
Der Brief wurde zudem an die Presse verschickt.

Hier der offene Brief im Wortlaut:

Bauverzögerung der L 712n für Klimaverträglichkeitsprüfung nutzen
Sehr geehrter Herr Minister Krischer,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
am 18. Januar hat ein breites Bündnis von 44 Organisationen und Vereinen einen Stopp von weiteren Straßenplanungen in der Stadt Bielefeld gefordert, die dem Klimaschutz und der Mobilitätswende widersprechen. Dass seitdem über einen Verzicht von Projekten wie dem Neubau der Herforder Straße nachgedacht wird, freut uns. Leider laufen die Bauvorbereitungen für die neue B 61n (Autobahnzubringer Ummeln) und die neue L 712n durch den Landesbetrieb Straßen NRW weiter.
Dies, obwohl sich die Klimakrise weiter zuspitzt. So hat im August der „Expertenrat für Klimafragen“ in seinem „Prüfbericht zu den Sofortprogrammen 2022 für den Gebäude- und Verkehrssektor“ die Maßnahmen im Verkehrssektor als völlig unzureichend eingestuft. Das NRW-Klimaschutzgesetz (NRW-KSG) legt eine 65 %ige Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 fest. Das gilt insbesondere für den Verkehrbereich, in dem seit 1990 fast keine CO2-Minderung erreicht wurde. In § 6 Abs.1 des NRW-KSG wird die Landesregierung zu einem Klimaschutzaudit verpflichtet. Die Pläne zum Aus- und Neubau von Fernstraßen können bei einem solchen Audit keinen Bestand haben. Ohne eine konsequente Mobilitätswende, wie sie 2019 auch der Rat der Stadt Bielefeld beschlossen hat, können die Klimaziele nicht erreicht werden.
Wir erinnern an unsere im Januar aufgeworfenen Fragen: Wie sollen die absolut notwendigen Klimaziele erreicht werden, wenn im alltäglichen Handeln von Verwaltung und Politik vor Ort weiter an uralten Planungen festgehalten wird, die zweifelsfrei die CO2-Emissionen erhöhen, statt sie zu senken? Welchen Sinn macht es, an vielen Stellen im Stadtgebiet Maßnahmen zur Reduktion des Autoverkehrs einzuleiten, wenn zugleich mit dem Aus- und Neubau von Fernstraßen dem Autoverkehr der Weg in die Innenstadt
erleichtert wird?
Der Bau der B 61 n und der L 712 n verzögert sich jetzt aufgrund von juristischen Problemen. Für die L 712 n gibt es zwar Baurecht, aber aus unserer Sicht keine Baupflicht.
Bei der B 61 n gibt es noch kein Baurecht. Hier muss nach einem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes der Planfeststellungbeschluss überarbeitet werden. Das Land NRW hat in beiden Fällen die Möglichkeit, sich noch für eine klimagerechte Lösung zu entscheiden. Wir fordern deshalb das Land NRW und die Stadt Bielefeld auf, mit einem Moratorium und der Aufnahme von Gesprächen diese Straßenbauprojekte erneut auf den Prüfstand zu stellen.
Die Fragwürdigkeit der L 712 n als einer Straßenplanung von vorgestern wird besonders bei einem Blick auf die Pläne deutlich. Die Stadt Bielefeld denkt aktuell über eine Änderung oder gar einen Verzicht auf den Ausbau der Herforder Straße nach. Dennoch soll für den
Anschluss der L 712 n an Herforder- und Grafenheider Straße ein dafür völlig überdimensioniertes Kreuzungsbauwerk gebaut werden. In alle vier Fahrtrichtungen sind jeweils zwei Geradeausspuren mit Mittelstreifen sowie bis zu drei Abbiegespuren geplant.
Das ist genau an der Stelle geplant, wo der Johannisbach mit zwei Bachabschnitten die Herforder Straße unterquert. Die ökologisch wertvollen und schützenswerten Auen von Johannisbach und Kerksiekbach würden hier zerstört, beide Bäche müssten sogar in ein neues Bett verlegt werden.
Sehr geehrter Herr Minister, wenn wir den drohenden Klimawandel ernst nehmen, müssen klimaunverträgliche Neu- und Ausbaubauprojekte von Fernstraßen auf den Prüfstand, so wie es die neue Landesregierung laut Koalitionsvertrag ja auch plant..
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, wenn die vom Rat beschlossene Mobilitätswende umgesetzt und der erklärte Klimanotstand ernst genommen werden, muss die Stadt auf weitere autobahnähnliche Straßenprojekte verzichten. Und sie muss unseres Erachtens ihre Möglichkeiten, auf klimaunverträgliche Planungen des Landes einzuwirken, ausschöpfen.
Wir freuen uns als Zivilgesellschaft darauf, zu diesen Projekten mit Ihnen in den Dialog zu treten.
gez. für das Bündnis „Verkehrswende OWL“
Dr. Barbara Burghardt, Dr. Godehard Franzen, Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, Roland Tillmann

Hier geht es zu einem weiteren offenen Brief zum Thema L712n sowie den Neubau der Herforder Straße, den das Bündnis Verkehrswende OWL bereits im Januar 2022 an den Oberbürgermeister sowie den Rat der Stadt übergeben hat.

17. Oktober 2022
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Autokorrektur – Lesung und Diskussion mit Katja Diehl

Autokorrektur – Lesung und Diskussion mit Katja Diehl

28.10.2022 | 19:30 Uhr | VHS Bielefeld
Achtung Raumänderung: Die Veranstaltung findet im Historischen Saal der VHS Bielefeld statt

Ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende – Mit Schwung, Know-how und Kreativität macht die Mobilitätsexpertin Katja Diehl Lust auf eine Gesellschaft, die gemeinsam eine attraktive und klimafreundliche Zukunft für alle baut. Eine Zukunft, die mehr Lebensqualität in Städten und auf dem Land bietet sowie moderne Formen von Arbeit berücksichtigt.

„Jede:r sollte das Recht haben, ein Leben ohne ein eigenes Auto führen zu können.“

Was denken wir dazu in Bielefeld? Diskutieren Sie mit!

Eine Veranstaltung von Parents for Future in Kooperation mit:

  • Mur zur Verkehrswende
  • Bielefeld pro Nahverkehr e.V.
  • Radentscheid
  • VCD
  • FFEG Herford
  • Lebenswerter Westen
  • Bürgerinitiative Stiftberg – Verkehrswende Jetzt!

Eintritt frei – Spende erbeten.

10. September 2022
von Anette Schulte
Kommentare deaktiviert für Globaler Klimastreik am 23.09.22

Globaler Klimastreik am 23.09.22

23.09.22 | 14:00 Uhr | Hauptbahnhof Bielefeld

Fridays for Future und das Klimabündnis Bielefeld laden ein zum Klimastreik in Bielefeld

Wir gehen wieder auf die Straße! Wir zusammen; um dafür zu sorgen, dass die Politik endlich das hält, was sie verspricht.
Wir werden viele sein, wir werden laut sein und wir werden der Politik geschlossen zurufen, dass sie eine lebenswerte Zukunft für uns und den Planeten sicherstellen muss.
Ist das zu viel verlangt?

Monatelange Trockenheit, Wasserknappheit, zahlreiche unkontrollierbare Waldbrände, Missernten, sterbende Wälder…
Selbst in unserer gemäßigten Klimazone in Deutschland macht es die Situation mittlerweile unmöglich, länger wegzuschauen. Wir schauen also hin und haben Angst. Angst davor, was unsere Kinder erwartet, wenn nicht endlich der Katastrophe angemessen gehandelt wird.

Es gibt viele Gründe, das Handeln aufzuschieben: der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energieknappheit, die Inflation, drohende soziale Unruhen, die Coronakrise …
Doch der Klimakollaps wartet nicht, bis wir unsere anderen Krisen gelöst haben. Im Gegenteil: bekommen wir die Klimakrise nicht in den Griff, werden alle anderen Probleme weiter verschärft. Wir können die Krisen aber auch als Chance betrachten, um die Transformation zu einer klimagerechten Gesellschaft voranzubringen.

Damit die Regierenden sich trauen, diesen Weg zu gehen, müssen wir sie dazu ermuntern. Dafür müssen wir viele sein.

Diesmal soll es wieder groß und bunt werden!

Dafür brauchen wir Euch! Seid dabei und geht mir uns am 23.09.22 auf die Straße!