18. Januar 2022
von Anette Schulte
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Offener Brief: Autobahnähnlichen Neubau der Herforder Straße stoppen

An den Oberbürgermeister Pit Clausen
An die Mitglieder des Rates der Stadt Bielefeld

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

die Bedrohung durch den Klimawandel ist bedrückend. Die internationale Staatengemeinschaft ringt um einen Weg, das 1,5-Grad-Ziel doch noch zu erreichen. Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 sollten die Weichen entsprechend gestellt werden. Die EU und die Bundesrepublik Deutschland haben daraus ehrgeizige Ziele für die Reduktion der Treibhausgasemissionen abgeleitet. Das im letzten Jahr novellierte Klimaschutzgesetz gibt eine CO2-Einsparung von mindestens 65 % bis 2030 vor. Bielefeld hat im Juli 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Am 23. September des letzten Jahres hat der Rat der Stadt als Zieljahr für das Erreichen von Klimaneutralität das Jahr 2035 festgelegt. Trotzdem müssen wir feststellen, dass an bestehenden Verkehrs- und Straßenplanungen festgehalten wird, ohne diese zu hinterfragen. Wir fragen Sie: Wie sollen diese absolut richtigen, aber sehr ehrgeizigen Klimaziele erreicht
werden, wenn im alltäglichen Handeln von Verwaltung und Politik vor Ort weiter an uralten Planungen festgehalten wird, die zweifelsfrei die CO2-Emissionen erhöhen, statt sie zu senken? Welchen Sinn macht es, im Bielefelder „Hufeisen“ Maßnahmen zur Reduktion des Autoverkehrs einzuleiten, wenn zugleich mit dem Aus- und Neubau von Fernstraßen dem Autoverkehr der Weg in die Innenstadt erleichtert wird? Die bescheidenen CO2-Einsparungen durch das Projekt „altstadt.raum“ werden durch den vierspurigen Neubau der Herforder Straße zusammen mit den Neubaumaßnahmen L712n und B61n (Ortsumgehung Ummeln) mit einen vielfachen CO2- Ausstoß ad absurdum geführt.

Die Verwaltungsvorlage zum geplanten Aus- bzw. Neubau der Herforder Straße (B 61) mutet an wie ein Papier aus vergangenen Zeiten. Dort ist euphemistisch von Ausbau die Rede. Geplant wird aber ein vierspuriger, autobahnähnlicher Neubauabschnitt neben der alten Trasse. Zur Erschließung der dortigen Häuser muss an der Westseite sogar zusätzlich eine neue Straße gebaut werden. Bis zur Fertigstellung dauert es mindestens bis 2026. Die Kosten: ca. 15,3 Millionen Euro allein für den 2 km langen Abschnitt vom Rabenhof bis zum Milser Krug. Massive Eingriffe in die schutzwürdige, als Naturschutzgebiet vorgesehene Johannisbachaue sind Bestandteil der Planungen. Der hier auch vorgesehene Radschnellweg Bielefeld-Herford wurde wegen fehlender politischer Beschlüsse über die Radschnellwegtrasse erst gar nicht einbezogen. Diese veraltete Planung passt nicht mehr zu den heute bekannten dramatischen Folgen des Klimawandels und der notwendigen Mobilitätswende.

Projekte zum Aus- oder Neubau von Fernstraßen werden zwar einer Umweltverträglichkeitsprüfung, bisher aber keiner Klimaverträglichkeitsprüfung unterzogen. Das Aktionsbündnis „Mut zur Verkehrswende“ hatte schon im April des vergangenen Jahres den NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst mit der Frage konfrontiert, warum für die alten Planungen keine Klimaverträglichkeitsprüfung nachgeholt werde. Der Minister ist eine Antwort schuldig geblieben. Auch in der Verwaltungsvorlage zur Herforder Straße wird an keiner Stelle die Klimaverträglichkeit oder besser Klimaunverträglichkeit dieser Planung angesprochen. Das ist auch kein Wunder, weil die bisher vorliegenden Verkehrsgutachten aufzeigen, dass die Planungen zu deutlichen Verkehrszuwächsen führen werden, nicht nur auf der L 712n und der Herforder Straße, sondern auch auf bereits vorhandenen Straßen. Auf der Altenhagener Straße zum Beispiel wird mit einem Zuwachs von bis zu 30% gerechnet. Diese Verkehrssteigerungen weisen eindeutig auf eine Klimaunverträglichkeit hin.

Der Rat der Stadt hat 2019 eine Mobilitätswende mit hochgesteckten Zielen beschlossen. Dazu passt absolut nicht, dass in den Neubau der Herforder Straße Millionen investiert werden, anstatt das Geld für Verkehrsprojekte zu nutzen, die nachweislich zu deutlichen CO2-Einsparungen beitragen. Bei der Verabschiedung des 3. Nahverkehrsplans wurde von Verwaltung und Politik darüber geklagt, dass nicht genügend Geld für den Ausbau des ÖPNV vorhanden sei, und gleichzeitig wird der Autoverkehr noch immer mit viel Geld gefördert, der dann auch noch dem ÖPNV die Kunden wegnimmt. Diese Argumentation gilt erst recht für den Neubau der L712n und der B61n (Ortsumgehung Ummeln), die noch weit größere Geldsummen verschlingen werden. Wenn erst einmal die Ortsumgehung Ummeln gebaut ist, ist es um die Verbesserung des ÖPNV im Korridor Bielefeld-Ummeln-Isselhorst-Gütersloh schlecht bestellt.

Wenn wir den drohenden Klimawandel ernst nehmen, müssen wir mit dem Aus- und Neubau von Fernstraßen Schluss machen. Wir bitten Sie eindringlich, die Planung für den Neubau der Herforder Straße zu stoppen. Das muss eine Kündigung des Vertrags einschließen, den die Stadt Bielefeld mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW zum Neubau der Herforder Str. geschlossen hat. Auch die beiden Neubauprojekte L712n und B61n (Ortsumgehung Ummeln) gehören auf den Prüfstand. Wir dürfen keine Verkehrsprojekte mehr umsetzen, deren Klimaverträglichkeit nicht nachgewiesen ist.

Wir sind gerne bereit, diese Problematik vertieft mit Ihnen und den zuständigen Fachleuten in der Verwaltung zu diskutieren.

Mit freundlichen Grüßen

gezeichnet von den nachfolgenden Organisationen/
Vereinen/Verbänden/Initiativen:

  

 

14. Dezember 2021
von Anette Schulte
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Pressemitteilung: Lützerath auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe

Parents for Future Bielefeld Organisationsmitglied und Polizist Bastian Brinkmann macht sich gemeinsam mit Nachhaltigkeitsberaterin Claudia Gersdorf stark für den vom Abriss bedrohten Ort. Eckardt Heukamp und die führenden Aktivist:innen der Bewegungen vor Ort sind begeistert. Nächstes Etappenziel: Tentativliste zum UNESCO-Welterbe.

Wird der nordrhein-westfälische Ort Lützerath jetzt UNESCO-Welterbe? Die begehrte Auszeichnung der Vereinten Nationen für das vom kompletten Abriss bedrohte Dorf – die ersten Schritte dazu sind tatsächlich schon gemacht. Ein entsprechender Antrag auf Aufnahme in die exklusive UNESCO Welterbe-Liste liegt jetzt beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie beim Landesamt für Denkmalpflege Rheinland vor. Beide Behörden sind von der UNESCO hier mit der Erstprüfung betraut.

Auch Eckardt Heukamp und führende Aktivist:innen der Bewegungen in und rund um Lützerath sind begeistert von dieser Initiative. Heukamp: „Wir sind gespannt auf die nächsten Schritte hin zu einem weiteren Schutzwall zugunsten der Gesunderhaltung von Klima, Natur, Mensch. Natürlich würde uns allen ein positiver Bescheid vom Ministerium vor Weihnachten guttun, und anschließend auch von der UNESCO. Wir kämpfen hier seit Monaten und jede Wertschätzung, Hilfe, Schutzmaßnahme von außen gibt uns neuen Mut, Motivation und Kraft.“

Angestoßen hat das spektakuläre Projekt Bastian Brinkmann, Mitinitiator des Zusammenschlusses Parents for Future Bielefeld (https://parentsforfuture-bielefeld.de/), die mit der Fridays for Future-Bewegung solidarisiert. „Mir geht es ganz wesentlich um den Hof des Bauern Eckardt Heukamp, seinen engagierten Kampf gegen RWE und die damit drohende Enteignung seines Eigentums. Das hat einen starken Symbolcharakter: Der Tagebau Garzweiler ist anachronistisch und verhindert, dass wir unsere Klimaziele erreichen. Lützerath steht damit für eine historisch belegte Form der Energiegewinnung. Es ist gleichermaßen industrielles Kulturerbe wie Mahnmal“, sagt der Polizist aus Bielefeld.

Protestaktion von Unternehmer:innen vor Ort schlug die Brücke

Aufmerksam wurde Brinkmann auf die Situation in Lützerath durch eine Protestaktion der Bewegung „Unternehmen Klimaschutz“ (www.unternehmenklimaschutz.de), die maßgeblich von der gemeinnützigen Organisation Protect the Planet (www.protect-the-planet.de/) getragen wird, sowie konzipiert und umgesetzt von Claudia Gersdorf und Wolfgang Sadik als Nachhaltigkeitsberater:innen PolaR BEAR Positive Relations (www.polarbear.global). Die Unternehmer:innen, allen voran Protect the Planet-Gründerin Dorothea Sick-Thies, unterstützen seither nicht nur menschlich und mit Fachwissen den Rechtsstreit gegen RWE, sondern tragen auch die finanziellen Kosten mit.
Am 29. Oktober drückten sie öffentlichkeitswirksam vor Ort ihre Solidarität mit Heukamp aus. „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ war das Motto ihrer Protestveranstaltung direkt vor dem Kohlekraftwerk Neurath. „Ich finde es absolut schockierend, dass für Kohle, für die dreckigste Energieform, die unsere Erde weiter erhitzt und zerstört, immer noch Dörfer dem Erdboden gleichgemacht werden und Menschen ihre Heimat verlieren. Das wollen und müssen wir verhindern“, so Sick-Thies.

Bastian Brinkmann selbst war am 31. Oktober im Rahmen der erfolgreichen Großdemos in Lützerath: „Die Idee ist vor der Bühne geboren, als der Künstler Thomas Baumgärtel den Hof Heukamps zum Kulturort ernannt hat – da dachte ich, dass es etwas noch stärkeres brauche, eine Art Schutzglocke, die man über diesen Ort stülpen müsse, und bin dabei auf das UNESCO Weltkulturerbe gekommen.“

UNESCO-Welterbe Lützerath: Sofern die beiden Behörden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland grünes Licht geben, muss die Kultusministerkonferenz (KMK) entscheiden. Sie führt die aus den Ländern eingereichten Vorschläge zu einer gemeinsamen Vorschlagsliste zusammen. Die Anträge werden dann dem Auswärtigen Amt zugeleitet, das wiederum die Übermittlung an die UNESCO übernimmt.

Carl-A. Fechner, Gründungsmitglied von Protect the Planet, namhafter Regisseur und Filmproduzent: „Der Hof von Eckardt Heukamp ist schon jetzt ein industrielles Kulturerbe. Er steht beispielhaft für einen couragierten Kampf gegen eine Energiegewinnung aus dem Zeitalter der industriellen Revolution. Doch die ist lange vorbei. Wie beharrlich Unternehmen daran festhalten und unsere Erde zerstören, muss für die nachfolgenden Generationen festgehalten und dokumentiert werden“.

Der Antrag im Wortlaut

3. November 2021
von Anette Schulte
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Lützerath bleibt – Parents for Future Bielefeld bei der Großdemo in Lützerath

Fridays for Future, Greenpeace, der BUND, Campact und andere riefen am 31.10.21 zur Großdemo in Lützerath auf.
Mehrere Tausend Menschen, darunter auch 10 Menschen von Parents for Future Bielefeld, folgten diesem Aufruf, denn:

Vor Lützerath und Keyenberg verläuft die 1,5 Grad-Grenze. Wenn der Kohlekonzern RWE im Brankohletagebau Garzweiler seine Pläne umsetzt, werden bis 2038 noch etwa 600 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Dafür müssten Lützerath und noch fünf weitere Dörfer gegen den Willen ihrer Bewohner*innen abgerissen werden.
Wenn Deutschland seine im Pariser Klimaabkommen zugesagten Ziele einhalten möchte, dürfen nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in den zwei Tagebauen Garzweiler und Hambach nur noch insgesamt etwa 200 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert und verstromt werden.

In Lützerath boten sich uns sehr beeindruckende Bilder:
Das riesige Loch auf der einen Seite, das sich schon bedrohlich nahe an Lützerath herangefressen hat.
Auf der anderen Seite ein Camp, Baumhäuser und ein kleines Dorf aus Holzhütten. Viele tolle Menschen sind vor Ort, um Lützerath zu beschützen.

Während der Demo konnten wir Aktivist*innen von Ende Gelände beobachten, wie sie mutig in RWE-Gelände eindrangen und dafür sorgten, dass ein Bagger zeitweise still stand.

Der Lützeraner Landwirt Eckhardt Heukamp stellt sich gerichtlich der Enteignung durch RWE entgegen. Hierfür braucht er Geld, um das Gerichtsverfahren zu bezahlen.
Wer möchte, kann hier finanziell unterstützen:
Empfänger: E. Heukamp
IBAN: DE63 3106 0517 6008 4590 43
Verwendungszweck: Zwangsenteignungsverfahren Heukamp ./. NRW

 

 

 

 

  

    

10. September 2021
von Anette Schulte
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Globaler Klimastreik am 24.09.21 – #AlleFürsKlima

Am Freitag, dem 24.09. gehen Menschen weltweit protestieren, um für Klimagerechtigkeit zu kämpfen, das weltweite Artensterben einzudämmen und das 1,5-Grad-Limit des Pariser-Klimaabkommens einhalten zu können. auch hier in Bielefeld organisiert die Bewegung Fridays for Future, zusammen mit dem Klimabündnis Bielefeld eine Demonstration für unsere Zukunft.

Wir treffen uns um 14:00 Uhr am Hauptbahnhof, um laut auf uns und unsere Interessen aufmerksam zu machen. Unser Weg geht über die Straße, um der Politik klarzumachen, dass:

  • wir jetzt konsequent die bestehende Klimakrise bekämpfen müssen
  • bei allen Entscheidungen die Klimaziele berücksichtigt und umgesetzt werden müssen
  • die jungen Menschen bei der Klimadebatte mehr Einfluss erhalten müssen
  • und die Bundestagswahl am 26.09. eine Klimawahl sen muss.

Die Klimakatastrophe verändert seit vielen Jahren unser Leben und seit Jahrzehnten wissen wir, welche dramatischen Folgen auf uns zu kommen. Es sterben weltweit Menschen an den Folgen des von uns verursachten Klimawandels – und es werden immer mehr, wenn wir jetzt nicht handeln. Allein die Geschehnisse dieses Jahres zeigen, wie drastisch unsere Lage ist: verheerende Brände in Kalifornien, Russland, der Türkei, Algerien, Griechenland, Italien und im Amazonasregenwald, der mittlerweile mehr CO2 ausstößt, als er kompensieren kann. Darüber hinaus Flutkatastrophen und Überschwemmungen, auch hier in Deutschland. Der Golfstrom droht zusammen zu brechen, der Jetstream destabilisiert sich zunehmend und Arten sterben immer weiter.

Deshalb gehen wir auf die Straße!

Da das Infektionsgeschehen es erfordert, protestiere wir mit Mundschutz und Abstand!

7. September 2021
von Anette Schulte
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Pressemeldung: Einweihung des Fridays for Future Wäldchen

Bielefeld, 06.09.2021
Parents Future lädt alle Spender*innen für das „Fridays-Wäldchen“ sowie alle Interessierten am Freitag, dem 10.September um 14:30 Uhr herzlich zur Einweihung des neugepflanzten Waldstückchens unterhalb des Tierparks Olderdissen (Am Pferdekamp 51)  ein.
„Auch wenn wir das Wäldchen aufgrund von Infektionsschutzvorschriften nicht wie geplant bei einer gemeinsamen Aktion selber pflanzen konnten, möchten wir uns eine kleine Einweihungsfeier mit Kaffee, Kuchen und Musik nicht nehmen lassen.“, so Romy Mamerow von den Parents for Future.
Das Wäldchen war ein Geschenk der Parents an die Fridays for Future anlässlich deren einjährigen Bestehens im Januar 2020. Mamerow weiter: „Mit dieser Geste möchten wir Parents uns herzlich bei den Fridays for Future bedanken für deren unermüdlichen und kreativen Einsatz für unser aller Zukunft.“

Bei der Veranstaltung wird es kleine Redebeiträge vom Stadtförster Thomas Busche, der Revierleiterin Anna Rosenland sowie von Adalbert Niemeyer-Lüllwitz vom BUND geben, die etwas über den aktuellen Zustand des Bielefelder Waldes sowie über nachhaltige Waldwirtschaft erzählen werden.

Ruth Wegner, ebenfalls von den Parents for Future aus Bielefeld, betont: „Um die Erderhitzung auf unter 1,5°C zu begrenzen, braucht es mehr, als ein paar Bäume zu pflanzen, beispielsweise einen deutlich schnelleren Kohleausstieg, eine beherzte Verkehrswende und eine Agrarwende, die den Ansprüchen auf das Pariser Klimaziel gerecht wird! Dennoch möchten wir mit dieser Aktion dazu beitragen, dass der Bielefelder Wald als Lebensraum für Mensch und Tier erhalten bleibt.“

2. September 2021
von Anette Schulte
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Pressemeldung: Oma, gib ihnen Deine Stimme!

Der Seniorenrat Bielefeld und Parents for Future Bielefeld rufen in einer gemeinsamen Aktion zur Stimmabgabe bei der Bundestagswahl für Klima- und
Umweltschutz auf.

Bielefeld, 1.9.2021: Die anstehende Bundestagswahl muss die Chance für eine nachhaltige Klimapolitik eröffnen. Im Interesse der nicht-wahlberechtigten Kinder und Jugendlichen haben Eltern und Großeltern die Verantwortung mit ihrer Wahlentscheidung die notwendige Weichenstellung für die Erhaltung eines lebenswerten Planeten zu gewährleisten.
Auf diese Verpflichtung und die Bedeutung der Bundestagswahl für den Klimaschutz wollen Parents for Future Bielefeld und der Seniorenrat Bielefeld mit einer gemeinsamen Postkartenaktion hinweisen. „Die Bundestagswahl ist Klimawahl“, so Regina Bechthold von Parents for Future: „Die derzeit Heranwachsenden werden die ersten Leidtragenden des Klimawandels sein. Gleichzeitig ist es die letzte Generation, die einen katastrophalen
Klimawandel noch verhindern kann.“
„Der Seniorenrat hat sich bereits 2019 mit einer Resolution zur Verantwortung der älteren Generation für die menschengemachte Klimaerhitzung bekannt. Daraus gilt es dringend die Konsequenzen zu ziehen“, so Wolfgang Aubke, Vorsitzender vom Seniorenrat Bielefeld. Die aktuellen Daten des IPCC-Berichts zur Klimaveränderung verlangen eine einheitliche und generationenübergreifende Wahlentscheidung.

Nicht wahlberechtigte Kinder und Jugendliche können die Postkarten an die Menschen schicken, die ihnen ihre Stimme geben sollen. Aber auch alle anderen dürften die Karten nutzen, um Nichtwähler oder “Nicht-in-ihrem-Sinn-Wähler von der “richtigen” Stimmabgabe zu überzeugen.

Die Karten sind über Parents for Future Bielefeld erhältlich.

25. August 2021
von Anette Schulte
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Online-Podiumsdiskussion: Wer rettet das Klima?

Das Klimabündnis Bielefeld lädt am 30.8.21 um 16:00 Uhr zu einer Online-Podiumsdiskussion zum Thema „Wer rettet das Klima“ ein.

Gäste bei der Diskussion sind Wiebke Esdar (SPD), Britta Haßelmann (B90/Die Grünen), Friedrich Straetmanns (Die Linke), N.N. (CDU)

Anmeldungen bitte unter: info@klimabuendnis-bielefeld.de

Hitzesommer, Waldbrände und Starkregen zeigen, dass der Klimawandel längst bei uns angekommen ist. Der durchschnittliche Temperaturanstieg in Europa liegt bei 1,2 Grad. 2021 droht Deutschland der höchste CO2 Emissionsanstieg seit 1990. Ursache ist, wie der Thinktank Agora Energiewende meldet, dass die Sektoren Industrie, Gebäude und Verkehr ihre Sektorenziele verfehlt haben, wie im Klimaschutzgesetz festgeschrieben. Der beschlossene viel zu späte Kohleausstieg, erst 2038, verbraucht schon 2/3 Drittel des verbleibenden CO2 Budgets für Deutschland, von 6,7Milliarden t.

Die Themen Agrarwende und Ernährungswende werden in der öffentlichen Diskussion oft blockiert. Doch muss die „Nutztierhaltung“ nicht drastisch und kontinuierlich vermindert werden? D.h. eine Verminderung des Fleischkonsums hin zu pflanzenbasierter Ernährung?

Ein Schlüssel zur Risikovorsorge ist eine nachhaltige Landwirtschaft. Wie, d.h. mit welchen Maßnahmen/Gesetzen, Geboten und Verboten können ökologische und soziale Transformationen in unserer Gesellschaft gelingen?

25. August 2021
von Anette Schulte
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Die Klimawette kommt nach Bielefeld

Am Sonntag, dem 29. August wird die „Die KLIMAWETTE“ in Bielefeld sein. Wir treffen uns um 17:00 Uhr am Rathausvorplatz, um das Anliegen der Initiative zu unterstützen.

Die Klimaschutzinitiative „DIE KLIMAWETTE“ radelt diesen Sommer 100 Tage für ambitionierteren Klimaschutz quer durch Deutschland. Unter dem Motto „Kickt die Tonne“ macht das Team mit Lastenrad und einer Tonne CO2 in 200 Städten halt. Am 29.08.21 ist die Klimawette auch in Bielefeld. Seid dabei und kommt um 17 Uhr zum Rathausplatz, um mehr über die Wette zu erfahren und zu schauen ob Euer Stadtoberhaupt die Wette für Bielefeld annimmt!

Die gesamte Route findet sich unter https://www.dieklimawette.de/sommertour.

19. August 2021
von Anette Schulte
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2 Jahre Klimanotstand – Menschenkette rund um´s Rathaus

An die Hundert Menschen sind dem Aufruf des Klimabündnis Bielefeld zu einer Menschenkette anlässlich der Ausrufung des Klimanotstands gefolgt. Nachdem Carsten Lottner Fernando einen offenen Brief an die im Bielefelder Stadtrat vertretenen Parteien vorgelesen hat, wurde eine eindrucksvolle und bunte Menschenkette rund um das Rathaus gebildet. Viele Protestierende trugen Banner und Schilder mit Botschaften an die verantwortlichen Politiker*innen.
Vielen Dank an die Trommler*innen der Gruppe „Samba rua viva“, die durch ihre Begleitung für eine tolle Stimmung gesorgt haben.

Vor zwei Jahren hat die Stadt Bielefeld den Klimanotstand beschlossen! Inzwischen hat das Bundesverfassungsgericht die absolute Notwendigkeit und Dringlichkeit einer ambitionierten Klimaschutzpolitik bestätigt. Der aktuelle IPCC-Bericht warnt, bereits 2030 könnten 1,5 Grad Erwärmung erreicht werden. Dazu hat in Deutschland die Hochwasser-Katastrophe verheerende Folgen in den Gebieten – mehr als 170 Menschen sind dabei gestorben.

Die Zeit läuft also, was ist seit dem in Bielefeld geschehen?

Wir fordern ein klares Bekenntnis zur Klimaneutralität bis 2035 und die konsequente Umsetzung aller dafür notwendigen Maßnahmen!

Klimaschutz jetzt – die Zeit läuft!

Hier geht´s zur Pressemeldung und hier zum offenen Brief an die im Bielefelder Stadtrat vertretenen Parteien.

19. August 2021
von Romy Mamerow
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Offener Brief an die im Bielefelder Stadtrat vertretenen demokratischen Parteien und Wählergemeinschaften

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Clausen,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende,

Sie wurden im September von den Bielefelder Bürger:innen gewählt, um Verantwortung für unsere Stadt zu übernehmen – dringende Themen gibt es reichlich.
Der Rat hat in seiner Sitzung vom 11.07.2019 den Klimanotstand beschlossen. Am 19.09.2019 erfolgte im Haupt-, Wirtschafts- und Beteiligungsausschuss eine Konkretisierung der Maßnahmen, die seitens der Politik und der Verwaltung unternommen werden sollen. Auch wenn betont wurde, dass es sich nicht um ein verpflichtendes Programm zur Abwendung des Klimanotstands handele, wurde doch zu den Forderungen der Fridays for Future-Bewegung detailliert Stellung genommen.

Eine Säule im Kampf gegen die Klimakatastrophe bildet das Handlungsprogramm Klimaschutz, auf das in der Vorlage Bezug genommen wird. Es wird darauf verwiesen, dass es 2020 einen Zwischenbericht geben soll. Diesen Bericht hat es unserer Kenntnis nach bislang nicht gegeben. Ferner wird prinzipiell anerkannt, dass die Maßnahmen schneller umgesetzt werden müssen. So heißt es dort: „Für eine deutlich schnellere Umsetzung wäre eine Überprüfung der zeitlichen Priorisierung der Maßnahmen notwendig und eine angepasste Planung mit einer Abschätzung der zusätzlich benötigten Ressourcen für eine Umsetzung. Das könnte im Zusammenhang mit der Vorlage des Zwischenberichts geschehen“
Da es den Zwischenbericht nicht gegeben hat, fällt auch diese angekündigte Überprüfung aus. Und die Zeit drängt inzwischen immer mehr. Daher erneuern wir unsere Forderung, den Zwischenbericht noch im Herbst vorzustellen und öffentlich zu diskutieren.

Zusätzlich wurde auch der Klimabeirat auf Antrag von Fridays for Future aktiv:
„In Anbetracht dieser Umstände empfiehlt der Klimabeirat (Sitzung vom 25.05.2021) dem Ausschuss für Umwelt und Klima mit Nachdruck, das im Handlungsprogramm Klimaschutz der Stadt Bielefeld festgehaltene Ziel der Klimaneutralität bis 2050 entsprechend auf 2035 anzupassen. Damit würde nicht nur den ausdrücklichen Empfehlungen der Wissenschaft und den Ambitionen der Staatengemeinschaft nachgekommen, sondern auch den Klimanotstandsforderungen von 2019, zu denen sich die Stadt nach wie vor bekennt“

Hinzu kommt, dass auch die weiteren Klimaschutzktivitäten in Bielefeld starke Zweifel an der Ernsthaftigkeit, zumindest aber ihrer Effektivität aufkommen lassen:
1. Die im Handlungsprogramm Klimaschutz vorgesehenen Maßnahmen bleiben sowohl zeitlich als auch hinsichtlich ihrer erwarteten Wirkung und des Controllings nebulös.
2. Im Unterschied zur nun beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie gibt es keinen Akteur, der für die Steuerung des Gesamtpaketes verantwortlich ist.
3. Die in der Informationsvorlage vom 19.09.2019 (s.o.) genannten Maßnahmen, die zur Umsetzung kommen sollen, sind nicht nur sehr vage und oft mit Vorbehalt benannt. Auch
angekündigte Gutachten, Prüfungen, Erarbeitung von Leitlinien etc. haben bislang nicht stattgefunden, zu keinen Beschlüssen geführt (z. B. Machbarkeitsstudie Verkehrsmanagement, Gutachten Parkraum in der Innenstadt etc.) oder
sind für die BürgerInnen nicht bekannt geworden.
4. Der angekündigte Zeitrahmen der Maßnahmen, auf die positiv verwiesen wird, ist komplett gesprengt worden (z. B. Radverkehrskonzept, Nahverkehrsplan etc.).

Last but not least hat der angekündigte Einbezug der Bielefelder Bevölkerung nicht stattgefunden. Sie, Herr Oberbürgermeister, werden im entsprechenden Protokoll des Ausschusses folgendermaßen wiedergegeben: „Die Vorlage lege noch nichts fest und nehme keine Ergebnisse vorweg, sei aber die Zusage, sich auf den Weg zu machen und transparent alle Betroffenen zu beteiligen.“ Die fehlende Beteiligung ist u. E. auch dafür verantwortlich, dass sowohl die Parteienlandschft als auch die Bielefelder Bevölkerung auf dem Wege ist, sich immer mehr in Lager aufzuspalten. Klimaschutz aber ist die Sache aller Bürger:innen!

Das Klimabündnis fordert vor dem Hintergrund der sich ständig verschlechternden Klimasituation Politik und Verwaltung auf, ihre klimapolitischen Anstrengungen vor allem im Hinblick auf die Erreichung von Zielen schon bis zum Jahr 2035

  • zu überprüfen,
  • neu zu ordnen
  • zu ergänzen und vor allem
  • eine effektive Lenkungsstruktur aufzubauen.

Diese Arbeit sollte umgehend unter größtmöglichem Einbezug der Bielefelder Bevölkerung geschehen. Was 2015 mit dem Zukunftsforum möglich war, kann auch in den Jahren 2021/2022 mit noch effektiveren Mitteln geschehen (z. B. mit Bürger:innenversammlungen).

Wir sind uns bewusst, dass sowohl die Corona-Pandemie als auch die Kommunalwahl viele Ressourcen gebunden haben und z. T. noch binden. Wir wollen aber nicht von Notstand zu Notstand laufen, sondern müssen endlich das Heft des Handelns wieder in die Hand bekommen. Davon sind wir leider weit entfernt.
Daher rufen wir gemeinsam mit Fridays for Future als Sie Vertreter:innen der Bielefelder Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf, entschlossen zu handeln und die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen sofort zu ergreifen! Wenn wir noch etwas tun können, dann JETZT!

Wir stehen gern für Gespräche bereit, um die weitere Entwicklung des Klimaschutzes unter Einbindung der Bielefelder Bevölkerung voranzutreiben.
Mit klimafreundlichen Grüßen

Für das Klimabündnis Bielefeld
Dr. Angelika Claußen

Fridays for Future
David Nalimov

Parents for Future
Carsten Lottner

Klimabündnis Bielefeld
Das Klimabündnis Bielefeld ist ein Zusammenschluss von 30 Organisationen und Initiativen. Ziel ist es, die Aktivitäten gegen den Klimawandel und für ökologische und soziale Gerechtigkeit auf lokaler Ebene zu bündeln und die Öffentlichkeit auf Missstände aufmerksam zu machen. www.klimabuendnis-bielefeld.de

Der Brief wurde am 15. August 2021 versendet.